Am 5. und 6. Juni tagt die Justizministerkonferenz in Hannover. Unter anderem soll ein neues Konzept für die Juristenausbildung erarbeitet werden. Aus diesem Anlass findet morgen eine Demonstration der Studierenden der Leibniz Universität Hannover statt. Die Jungen Liberalen Niedersachsen stehen voll hinter der Studierendenschaft und fordern seit Jahren eine umfassende Reform der Juristenausbildung. Zudem gibt es ein vierseitiges Konzept zur Reform, das ich auf Anfrage zur Verfügung stelle.
„Das Jurastudium ist für die meisten Studierenden eher ein Leidensweg als ein ausgeglichenes Studentenleben. 78 Prozent der Studierenden geben an, unter Angstzuständen und psychischen Problemen aufgrund von Prüfungsstress zu leiden. Während der Examensvorbereitung arbeiten, um Repetitorium und Miete zu bezahlen? Schwierig. Das Jurastudium ist wie kaum ein anderes Studium stark vom Geldbeutel der Eltern abhängig. Jura – Studieren muss man sich leisten können. Es ist schockierend und geradezu alarmierend, wie wenig sich die Politik dieses Themas annimmt. Es ist keinem Studierenden mehr zu vermitteln, warum die Justizminister nicht schon vor 50 Jahren umfassende Reformen auf den Weg gebracht haben. Die Einführung eines integrierten Bachelors nach bestandenem Schwerpunktstudium ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Aber das reicht bei weitem nicht aus. Ein berufsvorbereitendes Studium muss jetzt die E-Prüfung einführen, um nicht völlig an der Realität vorbei zu prüfen. Um die Tortur von sechs fünfstündigen Klausuren nicht noch weiter zu verschärfen, darf es keine Streichung von Ruhetagen während der Prüfung geben, wie es z.B. in Schleswig-Holstein der Fall ist. Mehr Prüfungsstoff führt nicht zu mehr Kompetenz. Deshalb wollen wir in Zukunft eine Erweiterung des Prüfungsstoffes an die Streichung bestehenden Stoffes koppeln. Wer zwei Versuche nicht besteht, hat in Deutschland nach mindestens vier Jahren Schulzeit nur das Abitur. Die Einführung eines dritten Versuchs neben dem integrierten Bachelor ist daher ebenfalls zwingend notwendig.“ , mein Nadin Zaya, Jurastudentin und Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Niedersachsen.
„Die Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern ist durch Studien belegt. Für uns ist daher klar, dass Prüfungskommissionen in Zukunft paritätisch besetzt werden müssen. Die Liste der Forderungen ist lang. Sie zeigt eindrücklich die prekäre Situation der Studierenden und den dringenden Handlungsbedarf. Wir erwarten von Frau Wahlmann, dass dieser Tagesordnungspunkt nicht zu einem Nebenthema verkommt, sondern ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgelegt wird. Wer die Dringlichkeit dieses Themas nicht sieht, kann sich gerne in einem Repititorium seiner Wahl umhören und Gespräche über die psychische Verfassung angehender Juristen führen. Spätestens dann sollte jedem ein Licht aufgehen“, so Zaya abschließend.
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