Mindestalter für Social Media? JuLis werfen Landesregierung digitale Realitätsferne vor

Hannover, 23. Juni 2025 – „Wer Jugendlichen den Zugang zu sozialen Medien verbieten will, weil er selbst noch auf Facebook hängengeblieben ist, hat das digitale Heute nicht verstanden.“ Mit diesen Worten reagiert Joris Stietenroth, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Niedersachsen, auf den Antrag der rot-grünen Landesregierung, ein bundesweites Mindestalter von 14 Jahren für Plattformen wie TikTok und Instagram zu unterstützen. „Junge Menschen informieren sich längst nicht mehr über die Tagesschau oder den Politikteil der Zeitung – ihre Nachrichtenquellen heißen TikTok, Instagram und Co. Wer ihnen pauschal den Zugang verwehren will, schließt sie aus ihrem digitalen Alltag aus und verhindert, dass sie Informationskompetenz in ihrer Lebensrealität entwickeln.“

Die Jungen Liberalen kritisieren den Antrag als realitätsfern und handwerklich dilettantisch. Eine starre Altersgrenze sei weder technisch kontrollierbar noch gesellschaftlich sinnvoll. „Selbst Netzaktivisten wie Markus Beckedahl sagen: Es gibt keine funktionierenden Altersverifikationssysteme“, so Stietenroth. „Was bleibt, ist ein Placebo-Verbot, das vermeintlich schützt – und Jugendlichen letztlich schadet, weil sie sich ohne pädagogische Begleitung durch die Schattenräume digitaler Plattformen bewegen.“

Positiv sehen die Jungen Liberalen lediglich die Unterstützung einer EU-Initiative, die TikTok zur Trennung von der chinesischen Muttergesellschaft Bytedance verpflichten will – ein wichtiger Schritt zu mehr digitaler Souveränität in Zeiten systemischer Rivalität. Der Rest des Antrags bleibt Ausdruck politischer Ideenlosigkeit. „Die Landesregierung versteckt sich – wie auch Karin Prien – hinter rigiden Maßnahmen, weil ihr der Mut fehlt, kritischen und mündigen Medienkonsum wirklich zu fördern. Wir brauchen keine Bevormundung, sondern eine Politik, die jungen Menschen zutraut, selbstbestimmt in der digitalen Welt zu leben. Wer das ignoriert, hat nicht nur TikTok nicht verstanden, sondern auch uns junge Menschen nicht.“

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Paul Lanwer

Stellvertretender Landesvorsitzender für Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Student der Politikwissenschaften

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